Über das Kniekontrolle-Programm
Einleitung
Ein aktiver Lebensstil mit viel Bewegung ist wichtig für Menschen in allen Altersgruppen. Sport und Bewegung bringen viele Vorteile mit, wie mehr Zufriedenheit, Entspannung, die Möglichkeit, sich mit anderen im Wettkampf zu messen, eine verbesserte Kondition und Gesundheit. Regelmäßige sportliche Bestätigung reduziert zudem das Risiko eines frühzeitigen Todes, für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hohen Blutdruck, Diabetes und Fettleibigkeit. Sportliche Aktivitäten schließen jedoch – quasi als Nebenwirkung – auch Verletzungsrisiken für den Einzelnen mit ein. Es gilt also: Je mehr Menschen sportlich aktiv sind, desto mehr Sportverletzungen ereignen sich, wenn das Risiko unverändert bleibt. Sport ist Hauptgrund von Verletzungen bei Kindern unter 16 Jahren.
Verletzungshäufigkeit
Bei Ballsportarten ereignen sich etwa drei bis zehn Verletzungen in 1.000 Trainingsstunden und etwa 15 bis 40 Verletzungen in 1.000 Wettkampfstunden. Die meisten Verletzungen betreffen die untere Extremität, am häufigsten sind dies Knieverletzungen, gefolgt von Sprunggelenksverletzungen. Von den Knieverletzungen betreffen z.B. im Fußball etwa 40% das vordere Kreuzband. Auf der Grundlage dieser Zahlen kann man davon ausgehen, dass in den höheren Ligen je Mannschaft und Saison ein Kreuzbandriss zu verzeichnen ist. Eine Verletzung ist für die/den Sportler/in immer eine große Belastung, sowohl körperlich als auch psychisch. Der Weg zurück in den Sport ist langwierig und die Verletzung kann zudem Folgen haben, die sich auf den weiteren Sport wie auf das Berufsleben auswirken. Man kann sagen, dass vor allem schwerwiegendere Knieverletzungen nicht nur für die Gesellschaft, sondern in hohem Maße auch für den Betroffenen selbst kostspielig sind.
Verletzungen wird es immer wieder geben und so sehr wir uns auch bemühen, werden wir sie nie ganz ausschließen können. Es ist daher wichtig zu verstehen, dass jeder Beitrag zur Vermeidung von Verletzungen von größter Bedeutung ist.
Eine der Voraussetzungen, um im Sport erfolgreich zu sein, ist es, verletzungsfrei zu bleiben. Um das zu erreichen, müssen sich Trainer/innen und Übungsleiter/innen aktiv um ihre Sportler/inne kümmern und ihnen helfen, das Richtige zu trainieren und auf die richtige Art und Weise. Qualität ist wichtiger als Quantität!
Studie zum Kniekontrolle-Programm
Die sechs ersten Übungen im Übungsteil wurden 2009 in einer Studie über präventives Training bei fußballspielenden Mädchen in Schweden angewandt. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass fast zwei Drittel aller Verletzungen des vorderen Kreuzbands bei fußballspielenden Mädchen im Teenageralter durch ein spezielles Aufwärmprogramm vermieden werden könnten.